Carsharing für Familien – Steigende Lebenshaltungskosten verleiten immer mehr Familien dazu, ihre Autos abzuschaffen. Eine lohnenswerte und kostengünstigere Alternative ist der Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel in Kombination mit dem Konzept des Autoteilens. Dieses ist insbesondere in den Großstädten bereits sehr etabliert und findet immer mehr Anhänger. Im folgenden Text wird erklärt, was hinter dem Carsharing steckt, welche Arten es gibt und
Was ist Carsharing?
Carsharing bedeutet in der deutschen Sprache „Auto teilen“ und genau das steckt auch hinter dem Konzept des Autoteilens: Ein Anbieter kauft die Autos und bietet diese seinen Nutzern gegen Bezahlung zur Fahrt an. Dabei gibt es unterschiedliche Fahrzeugtypen für unterschiedliche Nutzungszwecke. Vom Transporter über Kombis, Limousinen und Kleinwagen ist im Fahrzeugangebot alles dabei.
Die Nutzer schließen mit dem Carsharing-Anbieter zu Beginn der Nutzung einen Vertrag, in dem die Rahmenbedingungen der Nutzung festgelegt werden. Nach Abschluss des Vertrags können die Nutzer die Fahrzeuge rund um die Uhr nutzen.
Autos buchen kann man über das Internet, eine App oder per Anruf beim Anbieter. Nach der Buchung kann man das Auto entweder mit einer Chipkarte oder seinem Handy öffnen. Der Autoschlüssel lässt sich meist in einem kleinen Tresor neben dem Fahrzeug oder im Fahrzeug selbst finden. Nach der getanen Fahrt erhält der Nutzer eine Kostenaufstellung und Rechnung, die dann per Abbuchung vom Konto beglichen wird. Ihm entstehen außer der in der Rechnung aufgelisteten Kosten keine weiteren finanziellen Lasten. Sämtliche Kosten, die mit der Instandhaltung des Autos zusammenhängen, werden vom CarSharing-Anbieter bezahlt.
Arten des Carsharings
Beim Autoteilen gibt es unterschiedliche Arten. Autos nutzen kann man von diversen Anbietern oder Privathaushalten. Mehr dazu in wird in den folgenden Absätzen geschreiben.
Stationsgebundenes Carsharing
In Deutschland bieten 110 Unternehmen in über 340 Städten Carsharing an. Die Person, die sich ein Auto ausleihen möchte, geht zu einer festen Station, um mit dem Auto loszufahren und muss dieses Auto auch wieder an den ursprünglichen Ausleihort zurückbringen. Diese Art des Autoteilens bringt den Vorteil, das für jeden Anlass das entsprechende Auto ausgeliehen werden kann, z.B. ein großes Auto für einen Familienausflug, einen Van für einen Umzug oder ein kleines Auto für Großeinkäufe. Ein Auto, das von mehreren Personen geteilt wird, ersetzt bis zu zehn Privatautos und hält die Nutzer zur minimalistischen Nutzung und somit gleichzeitig zum Geld sparen an.
Stationsunabhängiges Carsharing (free sharing)
Im Vergleich zum stationsgebundenen Autoteilen gibt es die Option des stationsunabhängigen Carsharings. Dabei registrieren sich die Personen beim entsprechenden Anbieter und können sich die im Gebiet abgestellten Fahrzeuge ausleihen und nach deren Nutzung wieder an einem neutralen und für jeden zugänglichen Ort erneut abstellen, der nicht derselbe sein muss, bei dem das Auto zur Ausleihe geholt wurde. Meistens kostet diese Art des Carsharings etwas mehr als das stationsgebundene Autoteilen.
Privates Teilen des/r Autos
Beim Teilen des Autos als Privatperson stellt diese ihr eigenes Auto anderen Personen zur Nutzung zur Verfügung. Diese Art des Autoteilens ist insbesondere für die ländlicheren Regionen eine gute Möglichkeit, um Kosten zu sparen, weil dort häufig noch keine Carsharinganbieter etabliert sind. Bei diesen sollten Sie sich grundsätzlich aber mit den Rahmenbedingungen auseinander gesetzt werden. Zwecks Versicherungen können Sie Zusatzversicherungen abschließen und sich z.B. beim Verkehrsclub in Deutschland beraten lassen.
Orte des Carsharings
Autoteilen gibt es in 935 Orten in Deutschland (Stand 01.01.2022). Das Konzept eignet sich vor allem für innerstädtische Fahrten, z.B. zum Großeinkauf oder für einen Arztbesuch. Durch die flexiblen Bezahlungsoptionen ist das Autoteilen für schnelle und streckenmäßig kurze Fahrten gut geeignet. Es besteht allerdings darüber hinaus die Möglichkeit, auch in andere Städte zu fahren. Dafür ist es aber von Nöten wieder in die ursprüngliche Stadt zurückzufahren, in der Sie das Auto ausgeliehen haben, um den Abrechnungsprozess abzuschließen. Sollten Sie eine längere Autofahrt planen, eignet sich ggf. ein Mietwagen besser.
Nutzungsmotive und Nutzungshemmnisse von Carsharing
Wenn Sie Dinge lieber nutzen, als Sie zu besitzen, haben Sie bereits das erste Nutzungsmotiv des Autoteilens inne. Ein weiteres Motiv könnte sein, dass Sie die Größe und Art des Fahrzeugs gerne an Ihren Nutzungszweck anpassen. Dabei kann das Motto gelten: Möglichst günstig und so klein wie nötig. Ein kleiner Wagen für Einkäufe, ein großer für Familienausflüge oder gar ein Van für den nächsten Umzug.
Als Nutzer des Carsharing sind Sie außerdem gut geeignet, wenn Sie aus unterschiedlichen Gründen (Aspekten der Umwelt, Kostengründen oder anderen) grundsätzlich den Nahverkehr nutzen oder zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Als Ergänzung dazu könnten Sie Carsharing nutzen, wenn z.B. die Last zum Tragen oder Radtransport ansonsten zu groß wäre.
Ein weiterer Aspekt der Nutzung des Carsharings wäre außerdem, wenn Sie sich vor jeder Autonutzung Gedanken über alternative Fortbewegungsmittel machen und das Auto nur bei einer dringenden Notwendigkeit nutzen.
Nutzungshemnisse in der Nutzung des Carsharings könnten sein, dass geplant und gebucht werden muss. Dies bedeutet insgesamt einen Mehraufwand im Vergleich zum eigenen Auto. Andererseits muss man gewisse Termine, die man mit einem eigenen Auto wahrnehmen und bezahlen muss (Werkstatt, TÜV, etc.) während des Carsharings nicht wahrnehmen. Desweiteren waren während der Einführung des Carsharings nur wenig Nutzer zu verzeichnen und aufgrund dessen gab es zu Beginn nur wenige Autos zur Verfügung, sodass man längere Wege zu den unterschiedlichen Autos zurücklegen musste. Inzwischen sind die Nutzerzahlen allerdings gestiegen und somit auch die Dichte der Stellplätze. Die Zeit reduziert sich beim stationsgebundenen Carsharing, da durch die Stationen Stellplatz und Parkgebühren entfallen.
Ein weiteres Nutzunghemmnis des Carsharings kann sein, dass man das eigene Auto als Repräsentationsobjekt nutzen möchte und seine eignen Sachen in seinem Auto am gewohnten Platz lagern und nutzen möchte. Außerdem kann das Leihen eines derart teuren Gegenstandes grundsätzlich mit Ängsten verbunden sein, z.B. dass man das Auto nicht beschädigen möchte und man sich den Folgen bei einem Unfall etc. nicht aus rechtlicher Sicht bewusst ist und sich bisweilen nicht informiert hat.