Ist ein Baby unterwegs, drehen sich viele Gedanken um das Kinderzimmer. Zwar verbringen Babys und Kleinkinder noch viel Zeit in direkter Nähe zu den Eltern, aber mit zunehmendem Alter wird das Kinderzimmer oft zum wichtigen Rückzugsort. Neben einer echten Wohlfühlatmosphäre und einigen praktischen Einrichtungsgegenständen sollte Sicherheit ganz oben auf der To-Do-Liste stehen, wenn Eltern an die Planung des Kinderzimmers gehen. Wir zeigen, wie die Kleinen in ihrem eigenen Reich von Anfang an behütet aufwachsen können.
Das Bedürfnis nach eigenem Wohnbereich wächst mit dem Alter
Wenn Kinder auf die Welt kommen, brauchen sie vor allem Kontakt zu ihren wichtigsten Bezugspersonen. Babys schlafen deshalb in den meisten Familien in den ersten Monaten im Schlafzimmer der Eltern. Spätestens mit einem Jahr planen viele Familien dann einen Umzug ins Kinderzimmer. Das gilt allerdings in erster Linie für das Schlafen, denn auch Kleinkinder bewegen sich am liebsten im direkten Umfeld ihrer Eltern. Der beliebteste Spielplatz bleibt deshalb der gemeinschaftliche Wohnraum. Entwicklungspsychologen geben an, dass Kinder im Durchschnitt mit ungefähr drei Jahren damit beginnen, auch ihr Kinderzimmer als interessanten Spielort wahrzunehmen und sich ungefähr eine halbe Stunde am Tag dorthin zurückziehen. Mit den Jahren wächst dann das Bedürfnis nach Privatsphäre und einem Rückzugsort und das Kinderzimmer als eigener Wohnbereich gewinnt an Bedeutung.
Das bedeutet aber keineswegs, dass das Kinderzimmer in den ersten Monaten und Jahren im Leben eines neuen Familienmitgliedes keine Rolle spielt. Steht ein separater Raum zur Verfügung, tendieren die meisten werdenden Eltern dazu, das Kinderzimmer schon vor der Geburt liebevoll einzurichten, um dem neuen Familienmitglied einen festen Platz einzuräumen. Dort findet beispielsweise der Wickeltisch seinen Platz und damit wird das Kinderzimmer von Anfang an zum Mittelpunkt der Babypflege. Auch als ruhiges Plätzchen für das Nickerchen zwischendurch oder für den ausgiebigen Mittagsschlaf wird das Kinderzimmer in vielen Familien genutzt, denn tagsüber ist in den gemeinschaftlich genutzten Wohnbereichen meist zu wenig Ruhe, insbesondere dann, wenn schon ältere Geschwisterkinder da sind.
Ist ein eigenes Kinderzimmer geplant, sollten Eltern von Anfang an größten Wert auf Sicherheit legen und diesen Raum so gestalten, als würde der Nachwuchs vom ersten Tag an viel Zeit darin verbringen. Eine gute Orientierungshilfe bietet das Internetportal kindergesundheit-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Steckdosen, Kabel, Lampen: Sicherer Umgang mit Strom
Strom und die dazugehörigen Kabel und Leuchtmittel bergen im häuslichen Umfeld ein hohes Verletzungsrisiko. Eltern sollten deshalb nicht nur im Kinderzimmer darauf achten, dass alle möglichen Gefahrenquellen zuverlässig gesichert werden.
Alle Steckdosen sind mit einer hochwertigen Kindersicherung zu versehen. Das gilt nicht nur für offen zugängliche Steckdosen in Bodennähe, sondern auch für Stromquellen unter und hinter Möbeln oder in höheren Positionen, wie zum Beispiel in der nähe des Lichtschalters. Wer sich im Babyzimmer zunächst nur auf die offen zugänglichen Gefahrenquellen konzentriert, versäumt es häufig später, weitere Stationen an die neuen Entwicklungsschritte des Kindes anzupassen. Kein Strom in der Näher eines Kindes ist der beste Strom!
Kabel, sofern sie unbedingt erforderlich sind, sollten geschützt verlegt werden, zum Beispiel hinter Schutzblenden. Ist dies nicht möglich, sollten längere Kabel in kleinen Abschnitten an der Wand befestigt werden. Ein größeres Maß an Sicherheit bieten Stromkabel, die für Kinder unzugänglich verlegt sind, zum Beispiel hinter Möbeln oder an der Decke entlang.
Lampen sind im Kinderzimmer am sichersten an der Decke aufgehoben oder im oberen Drittel der Wand, sofern sie sich dort sicher befestigen lassen und die Stromzuleitung kindersicher verlegt werden kann.
Auch nachts ein Ohr beim Kind: Das richtige Babyphone
Ziehen Kinder auch für den Nachtschlaf ins Kinderzimmer um, ist das vor allem für die Eltern meist ungewohnt und die Sorge wächst. Eine gute Möglichkeit, um auch nachts immer mit einem Ohr beim Kind sein zu können, ist das Babyphone. Je nach Modell werden Geräusche und sogar Bilder aus dem nächtlichen Kinderzimmer übertragen und Eltern können sofort reagieren, wenn ihr Kind sie braucht.
Die Auswahl an Babyphones ist riesig, ebenso wie die Spannbreite im Bereich Qualität und Preis. Eine gute Übersicht vermitteln unabhängige Vergleichsportale, wie babyphone-testberichte.de.
Vor dem Kauf eines Babyphones ist es wichtig, dass Eltern sich darüber klar werden, welche Funktionen ihnen wichtig sind und welche Ausführung ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis am besten entspricht. Während manchen Eltern eine akustische Überwachung des Kinderzimmers ausreicht, fühlen sich andere mit einer zusätzlichen Bildübertragung sicherer.
Grundsätzlich stehen Modelle mit analoger oder digitaler Übertragungstechnik zur Verfügung. Analoge Geräte sind meist günstiger, dafür kann es aber zu Kanalüberschneidungen kommen, wodurch auch andere Frequenzen aus der näheren Umgebung empfangen werden. Familien, die in einer kinderreichen Nachbarschaft wohnen, in denen viele analoge Geräte zum Einsatz kommen, müssen deshalb mit Störungen durch fremde Geräte rechnen.
Die digitale DECT-Technologie überträgt dagegen ausschließlich von der eigenen Senderstation zum Empfängergerät. Außerdem sind digitale Babyphones abhörsicher, weil sie das übertragene Signal automatisch verschlüsseln.
Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl des richtigen Babyphones ist die Reichweite. Je größer die Reichweite eines Gerätes ist, desto vielfältiger lässt es sich im Alltag einsetzen. Eltern können das Empfängergerät beispielsweise mitnehmen, wenn sie im Keller oder im Garten arbeiten oder die Nachbarn besuchen. Im Durchschnitt geben Hersteller Reichweiten zwischen 150 und 300 Metern an. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die räumlichen Gegebenheiten, wie zum Beispiel massive Wände oder Zwischendecken, falls das Babyphone über mehrere Etagen verwendet werden soll.
Grundsätzlich sind Geräte ohne Kamerabetrieb weniger störungsanfällig und bieten auch die größere Reichweite sowie eine höhere Stabilität über größere Reichweiten hinweg. Die Übertragung von störungsfreien Bildern erfordert eine Umgebung mit möglichst wenigen Hindernissen und kann sich außerdem stark auf den Akkuverbrauch auswirken.
Die Empfindlichkeit des Sendergerätes lässt sich bei den meisten Geräten flexibel einstellen. Damit kann das Gerät auch in einem sicheren Mindestabstand von einem Meter zum schlafenden Kind positioniert werden. Dadurch lässt sich die Strahlenbelastung minimieren. Das Stromkabel es Babyphones muss jederzeit kindersicher angebracht werden.
Sichere Möbel fürs Kinderzimmer
Bei der Einrichtung des Kinderzimmers sollten Eltern auf hochwertige Möbel setzen, die bestimmte Sicherheitskriterien erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel eine gute Verarbeitung, bei der keinerlei scharfe Kanten oder spitze Ecken zurückbleiben. Außerdem muss das Material so behandelt sein, dass es nicht leicht splittern und damit ein erhöhtes Verletzungsrisiko bergen kann.
Sowohl das Material als auch Lacke oder Farben müssen frei von Schadstoffen sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich, neue Kinderzimmermöbel einige Tage im gut gelüfteten Raum ausdünsten zu lassen, bevor das Kind in seinem Reich einziehen kann.
Große und hohe Möbel sind grundsätzlich in der Wand zu verankern, damit sie nicht umkippen und auf das Kind stürzen können, wenn es sich beispielsweise daran in die Höhe zieht oder hinaufklettert. Außerdem sollten niedrige Möbel wie Tische, Stühle oder niedrige Regale nicht direkt unter dem Fenster positioniert werden. Sie laden sonst dazu ein, hinaufzuklettern und sich an den Fensteröffnern zu versuchen. Wenn Kinder mobiler werden, sollten Eltern Fenstergriffe und Terrassentüren vor allem in oberen Etagen zusätzlich gegen unbefugtes Öffnen sichern.
In vielen Familien wird früher oder später das Thema Hochbett interessant. Ist das Kinderzimmer eher klein, kann eine solche Konstruktion viel zusätzlichen Raum schaffen. Trotzdem raten Experten dazu, Kindern erst ungefähr mit sechs Jahren ein Hochbett anzuvertrauen. Die motorischen Fähigkeiten zum Hinauf- und Hinunterklettern sind zwar auch schon mit drei oder vier Jahren gegeben, allerdings können Kinder in diesem Alter die Gefahr des Hinunterstürzens noch nicht ausreichend einschätzen. In ein sicheres Kinderzimmer gehört das Hochbett deshalb erst später.
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