VPNs können einem in vielen Situationen von Nutzen sein. Sie können dabei helfen, Geoblocking zu umgehen, günstigere Flüge zu finden, die Privatsphäre zu schützen und die Cybersecurity zu gewährleisten. Aber wie funktionieren VPNs und wie sieht überhaupt die rechtliche Lage aus? Macht man sich mit der Nutzung strafbar oder kann man die Dienste uneingeschränkt nutzen?
Was sind VPNs überhaupt?
Virtuelle private Netzwerke sind hilfreiche Tools, mit denen man unter anderem staatlicher Überwachung entgehen kann. Je mehr Server verfügbar sind, desto größer sind die Nutzungsmöglichkeiten und desto besser ist in der Regel die Verbindunggeschwindigkeit. Der gesamte Internetverkehr Ihres verbundenen Geräts wird über einen verschlüsselten Tunnel umgeleitet, sodass Dritte nicht ohne weiteres an Ihre Daten gelangen. Natürlich ist das noch lange kein Freifahrtschein für illegale Aktivitäten. Eine illegale Aktivität bleibt mit einem VPN genauso illegal.
Die rechtliche Lage in Deutschland
Es gibt grundsätzlich Funktionen wie verschleierte Server, mit denen man die eigene Nutzung eines VPNs verbergen kann. Das wird erreicht, indem die Datenpakete und VPN-Metadaten verborgen werden. Aber ist so ein Vorgehen überhaupt notwendig?
In Deutschland können VPNs legal genutzt werden. Auch in anderen deutschsprachigen Ländern wie der Schweiz und Österreich ist es legal, diese Dienste zu nutzen. Allerdings gibt es auch Länder, in denen der Gebrauch von VPNs nicht so locker gehandhabt wird wie hierzulande. In China muss sich ein VPN-Anbieter beispielsweise spezielle Genehmigungen einholen, um seinen Dienst anbieten zu können. Dasselbe gilt für den Iran. Manche Länder verbieten die Nutzung gleich komplett. Dazu gehören unter anderem Russland, Irak und Türkei.
Zusätzliche Absicherung
Wenn man in einem Land, in dem die Nutzung von VPNs eingeschränkt ist, dennoch nicht auf einen solchen Dienst verzichten will, kann man verschleierte Server nutzen oder die sogenannte „Kill Switch“ Funktion. Diese sorgt dafür, dass die Internetverbindung unterbrochen wird, sobald die Verbindung zum VPN verloren geht. Dadurch wird sichergestellt, dass in diese Momenten keine Daten durchsickern.
Warum verbieten manche Regierungen VPNs?
Auch wenn man es vielleicht nicht wahrhaben möchte, sind Bürger, die sich komplett unter dem Radar bewegen und über die der Staat keine Informationen hat, ein Sicherheitsrisiko. Natürlich werden VPNs nicht nur von Kriminellen genutzt, aber diese Dienste verhindern zumindest, dass das Überwachungssystem des Staats ungehemmt funktioniert. Auch wenn die absolute Mehrzahl aller Nutzer einen VPN für harmlose Zwecke nutzt, sind vermutlich auch ein paar schwarze Schafe dabei, und diesen will man es so schwierig wie möglich machen.
Viele der Länder, die die Nutzung von VPNs einschränken, sind jedoch auch nicht gerade für ihre Freiheitsrechte und lupenreine Demokratie bekannt. China beispielsweise hat ein autoritäres Regime, das die Bürger auf Schritt und Tritt überwacht und daher Dienste wie VPNs nicht uneingeschränkt dulden kann. Hier soll zudem verhindert werden, dass man in China mit einem VPN ausländische Dienste wie Google und Facebook nutzen kann, welche normalerweise in China nicht verfügbar sind.
Ein VPN ist kein Freifahrtschein
Auch wenn die Nutzung eines VPNs in Deutschland unbedenklich ist, sollte man sich dadurch nicht zu bestimmten Aktivitäten verleiten lassen. Beispielsweise ist es illegal, sich Zugang zu geheimen politischen Dokumenten zu verschaffen – ganz gleich, ob mit oder ohne VPN. Auch Streaming auf illegalen Streaming-Seiten und damit zusammenhängendes Filesharing bleiben mit einem VPN illegal.